Mythen rund um Tür und Tor

Türen begleiten die Menschen schon seit vielen tausend Jahren, und genauso lange gibt es auch schon Mythen und Sagen rund um Türe und Tore. Auch in der Rechtswelt haben Türe und Schlüssel eine immense Bedeutung, so gilt seit dem Mittelalter der Hauskauf erst als abgeschlossen, wenn die Schlüssel an den/die neue/n Besitzer/in übergeben wurden. Die Haustüre ist eine Grenze, sie trennt die Außenwelt von der Innenwelt, sie hält Kälte, Nässe und Fremde vom Eintreten ins Haus ab. Auf der anderen Seite symbolisieren Türen in vielen Fällen auch Schutz, Abwendung vom Bösen. So gelten Kirchentüren seit jeher als Zeichen von Schutz und Asyl beim Übertreten der Türschwelle. 
Ein Glaube, der sich in fast allen Kulturen durchgesetzt hat, ist die Überlieferung, dass sich Geister, in der Türschwelle verstecken und, dass Dämonen durch Türen eintreten. Bräuche welche ersterem entgegenwirken sollen, findet man beispielsweise bei Hochzeiten und Beerdigungen. So liegt der Sinn bei den (zusätzlichen) Torbögen bei Hochzeiten darin, die neiderfüllten Blicke der Geister abzuwenden. Um die Verstorbenen gar nicht erst in die Türschwelle zu lassen, stellt man den Sarg bei Beerdigungen dreimal auf die Türschwelle während der Gebete, dann wird der/die Tote mit den Füßen voran durch die Haustüre getragen damit er/sie nicht wiederkehrt. Um Dämonen am Eintreten der Türe zu hindern, findet man oft zwei identische Gestalten als symbolische Türhüter, diese haben gegensätzliche Kräfte, wodurch sie ein Spannungsfeld aufbaut, wie Sonne und Mond oder Gut und Böse, und so das Übernatürliche vom Haus fernhalten. Vermehrt findet man diese Wächter in Tiergestalten, häufig symbolisiert durch zwei Löwen. Heutzutage geht es hierbei aber nicht mehr vorranging um das Abwehren von Dämonen, sondern um die Aktivierung der energetischen Wirkung von Türhütern.