Die ersten menschlichen Wohnbauten waren noch zur Gänze ohne Fenster – die einzige Lichtquelle waren der Eingang und ein Loch im Dach, welches als Rauchabzug diente. Doch durch die offenen Stellen entwich die Wärme aus dem Raum und die Kälte von draußen drang ein. Seit der Eisenzeit wirkte man diesem Problem mit gespannten Tierhäuten, Pergament und Leinenstoffen entgegen, welche dieselbe Funktion wie das heutige Fensterglas erfüllen sollte – Lichteinfall und gleichzeitige Wärmedämmung.
Die Römer waren die Ersten, die im 1. Jh. v. Chr. auf Glas im Fenster zurückgriffen. Doch die Fenster damals glichen nicht den heutigen Fenstern, denn eine Seite vom Fensterglas war rau und nicht durchsichtig. Erst 3 Jahrhunderte später wurde das erste Mal Glas verwendet, welches auf beiden Seiten glatt war, und erst im 12. Jahrhundert fand diese Art des Fensters sich vereinzelt als Luxusgut auch in Privathäusern wieder.
Bis 1820 war das Fenster mit einfacher Verglasung am verbreitetsten, ab der Zeit versuchte man noch aktiver der Wärmedämmung entgegenzukommen und entwickelte das Kastenfenster. Dieses weist durch die indirekte Zwei-Scheiben-Isolierverglasung und der darin gespeicherten Luftschicht einen deutlich besseren U-Wert auf. In den 1950ern wurde schließlich (Mehrscheiben-)Isolierglas entwickelt. Seit dem Aufkommen dieses wärmedämmenden Fensterglases ist das klassische Einfachfenster wieder sehr beliebt, da auch dieses ohne großen Aufwand einen sehr guten U-Wert erreicht.